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GESCHICHTE
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GESCHICHTE
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Seit der Gründung des Berliner Tonkünstlerverbands Mitte des 19. Jahrhunderts und bald darauf ähnlicher Zusammenschlüsse professioneller Musikschaffender in München, Köln, Leipzig, Dresden und Hamburg gehören die Aufführung aktueller Musik, die musikalische Bildung der Jugend sowie die Vertretung in berufsständischen Angelegenheiten zum Profil des Tonkünstlerverbands. 1945, unmittelbar nach dem Krieg, konnten Musikerinnen und Musiker in München daran anknüpfen und am 30. März 1946 dann offiziell den Münchener Tonkünstlerverband (wieder)gründen.

Das „Studio für Neue Musik“ wurde sofort zum Podium der Jetzt-Musik ohne stilistische Grenzen und hat bis heute bedeutende Uraufführungen erlebt. Weitere Konzertreihen kamen hinzu, die verschiedene Aspekte das Münchner Musikschaffens beleuchten. Zu vielen dieser Veranstaltungen lud sogar der Stadtrat zusammen mit dem Münchener Tonkünstlerverband ins Rathaus oder in die Städtische Galerie im Lenbachhaus ein. Ein erstes Schülerkonzert der Mitglieder fand 1948 in der Versicherungskammer statt. Mittlerweile stoßen wir mit über fünfzig Schülerkonzerten im Jahr an die Kapazitätsgrenze. Der Wettbewerb Jugend musiziert wurde 1964 ins Leben gerufen und wird seither auf Münchner Regionalebene vom Tonkünstler München e.V. ausgerichtet – ein Erfolgsmodell! Fast jährlich gibt es neue Rekord-Anmeldungen und immer hervorragende Ergebnisse.

Auch in den 14 Jahren, in denen ich dem Verein nun vorsitzen darf, gab es Neuerungen:
Der Jazz – längst akademisch etabliert – wurde integriert.
„dedicated to …“ porträtiert seit einigen Jahren Interpretinnen, denen Werke gewidmet sind, bzw. zur Uraufführung anvertraut wurden.
„JU[MB]LE – Jugendensemble für Neue Musik Bayern“ wurde in Trägerschaft von Tonkünstler München gegründet.
Eine neue Kooperation entstand mit der Musiksammlung der Bayerischen Staatsbibliothek. Unter d#sonanzen – Tonkunst der Moderne in Bayern heben wir im dortigen Lesesaal Musik verborgene Schätze bayerischer Komponistinnen und Komponisten.
Und als besonderes Glück erweist sich die Anmietung des Rubinstein-Saals. Gerade jetzt nach Lockdown und vorsichtigen Öffnungen können hier endlich wieder sehnlichst vermisste Veranstaltungen nachgeholt werden.

Für das große Engagement und viele Initiativen danke ich den Mitgliedern innerhalb und außerhalb des Vorstands sowie unserer Geschäftsführerin Maren Kies, ohne sie wäre alles nicht zu bewältigen. Die überregionalen und berufsständischen Aufgaben übernehmen vorwiegend unsere Dachverbände Tonkünstlerverband Bayern e.V. und Deutscher Tonkünstlerverband e.V. Sie haben den direkten Draht zu den Musikräten und Ministerien. Hier geschieht vieles erfolgreich, aber unspektakulär hinter den Kulissen. Mein Dank gilt ihnen ebenso wie unseren Förderern und Partnern, allen voran dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und der Versicherungskammer Kulturstiftung sowie dem Münchner Stadtmuseum/Sammlung Musik, der Hochschule für Musik und Theater München, der Städtischen Sing- und Musikschule München, der Bayerischen Staatsbibliothek/Musiksammlung, dem schwere reiter | scope – Spielraum für aktuelle Musik …

Edmund Wächter
Vorsitzender Tonkünstler München e. V.
2021